PRESSEMITTEILUNG 30/2022
Erftverband zieht Bilanz bei besonderer Silvesterfeier
28.10.2022, Bergheim/Kerpen. Das Wasserwirtschaftsjahr 2022 war auch im Erft-Einzugsgebiet von starker sommerlicher Trockenheit geprägt. Während das Niederschlagsdefizit im Winterhalbjahr auch wegen eines sehr trockenen Märzes im Mittel zirka 10 Prozent betrug, lagen die Niederschlagssummen nach einer langanhaltenden Trockenphase in Juli und August bei nur zirka 25 Prozent des langjährigen Durchschnitts.“, so fasste Dr. Bernd Bucher, Vorstand des Erftverbandes, das Wasserwirtschaftsjahr vor den rund 200 Gästen des Wasserwirtschaftssilvesters am 28. Oktober in Kerpen zusammen.
„Etwas Entspannung brachte ein sehr nasser September, sodass das Sommerhalbjahr 2022 noch etwa 75 Prozent der langjährigen Niederschlagsmenge erreichte. Gleichzeitig setzt sich der Trend zu höheren Temperaturen fort: das Wasserwirtschaftsjahr 2022 war etwa 1 °C wärmer im Vergleich zur Klimareferenzperiode 1991 bis 2020. Hohe Abweichungen (über zirka 2 °C) verzeichneten dabei insbesondere die Monate Februar, August und Oktober.
Dementsprechend war das Jahr sehr abflussarm und zahlreiche Gewässerabschnitte fielen im Sommer trocken. Am Pegel Bliesheim lag der mittlere Abfluss 2022 im Bereich der ebenfalls sehr trockenen Jahre 2018 und 2019.“, ergänzte er.
Anders als das Kalenderjahr endet das Wasserwirtschaftsjahr im Herbst mit dem Ende der Vegetationszeit. Der Erftverband nutzt diese Gelegenheit, um seine Mitglieder und Gäste aus Politik, Wirtschaft und Forschung einmal im Jahr zu einer besonderen Silvesterfeier einzuladen. Das Grußwort sprach der stellvertretende Bürgermeister der Kolpingstadt Kerpen, Addy Muckes. Als Gastredner sprach Prof. Dr. Holger Schüttrumpf vom Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft RWTH Aachen zum Thema „Hochwasser 2021 – Herausforderungen an den Wiederaufbau aus Sicht der Wasserwirtschaft“. Im Auditorium saß auch NRW-Umweltminister Oliver Krischer.
Zukunftspreis
In diesem Jahr verleiht der Erftverband zum zehnten Mal seinen „Zukunftspreis“. Er würdigt damit Initiativen im Natur-, Landschafts- oder Klimaschutz, innovative Beiträge zu Ökonomie und Umwelttechnik – vor allem in Verbindung mit Wasser und Gewässerschutz – sowie sozialen Einsatz und kulturell-künstlerische Projekte. Der Preis richtet sich insbesondere an Personen und Institutionen, die sich ökologisch, ökonomisch oder sozial-kulturell, also zukunftsgerichtet und nachhaltig engagieren. Der mit 1000 Euro dotierte Preis ging an diesem Freitag aufgrund der ausgefallenen Feiern 2020 und 2021 an drei Preistragende:
- an die Mitarbeiter*innen des HochwasserKompetenzCentrums (HKC) im Bereich Vorsorge und Risikominderung gegen Hochwasser und Starkregen;
- an die uTe-Frauen des Unternehmerinnen Treffs Erftstadt im sozial-kulturellen Bereich für ihre zukunftsorientierten Bildungsformate und
- die Schüler*innen des Projektkurses „Strukturwandel im Rheinischen Revier“ der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule Grevenbroich.
Der stellvertretende Verbandsratsvorsitzende Michael Eyll-Vetter und Vorstand Dr. Bernd Bucher übereichten die Urkunden und Übergabeschecks in der Kommandeursburg in Kerpen.
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