Erftumbau 2030
Das ursprüngliche Perspektivkonzept Erft aus dem Jahr 2004 sah vor, den Erftumbau zwischen der Erft-Mündung in Neuss und der Wiebacheinleitung des Sümpfungswassers in Bergheim-Kenten in 23 Planungs- und Bauabschnitte zu unterteilen. Um der sich aus dem vorgezogenen Braunkohleausstieg ergebenen Beschleunigung des Erftumbaus gerecht zu werden, musste diese Unterteilung teilweise neu gedacht und priorisiert werden. Priorisierte Abschnitte sollen bis 2030 umgesetzt werden. Bei allen weiteren ist die bauliche Umsetzung bis 2038 geplant.
Über das Projekt
Das Perspektivkonzept wurde im Jahr 2004 als Kooperationsvorhaben zwischen dem Land NRW, RWE und dem Erftverband aufgesetzt. Ziel war es, frühzeitig eine Idee zu entwickeln, wie die Erft für den Braunkohleausstieg 2045 so umgebaut werden kann, dass sie sich nach Beendigung der Sümpfungwassereinleitungen naturnah mit einem veränderten Wasserhaushalt entwickeln kann. Der um 15 Jahre vorgezogene Braunkohleausstieg bedingt eine darauf angepasste Projektstruktur.
Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die Erft zwischen Bergheim und Neuss massiv zur Ableitung von Sümpfungswasser (zur Trockenhaltung gehobenes Grundwasser) des Braunkohlentagebaus ausgebaut. Der von 2045 auf 2030 vorgezogene Braunkohleausstieg bewirkt, dass die Einleitung von Sümpfungswasser, die etwa 2/3 des gesamten Abflusses in der Erft ausmachen, zeitnah wegfallen. Bis zum Jahr 2030 muss daher die Erft so ausgebaut werden, dass sie in renaturierter Form für die geringere Wasserführung konform der EU-Wasserrahmenrichtlinie fit ist.