Mäharbeiten am Gewässer

22. Mai 2024 | Gewässerunterhaltung

Warum ist diese Fläche jetzt schon gemäht? Warum mäht der Erftverband diese Fläche noch nicht? Warum werden nur Teile gemäht und andere Teile nicht? Warum ist es in diesem Jahr anders als im Vorjahr?

Diese oder ähnliche Fragen zum Thema „Mäharbeiten an der Erft“ werden immer wieder an den Erftverband herangetragen. Im Rahmen der Gewässerunterhaltung sind wir verpflichtet, die Böschungen entlang der Erft und ihrer Nebenflüsse auf einer Gesamtlänge von 1.418 Kilometern inner- und außerorts zu pflegen. Hierbei ist zu unterscheiden, ob Böschungen zum Hochwasserschutz und aus Verkehrssicherungsgründen kurz gehalten oder aus ökologischer Sicht einer wechselnden Mahd unterworfen werden können. An Gewässern, die durch Waldgebiete verlaufen, oder an renaturierten Bachläufen soll sich die Vegetation dagegen eigendynamisch entwickeln. Dort ist keine Mahd notwendig.
Zum Insektenschutz und Entwicklung der Artenvielfalt legt der Erftverband darüber hinaus Blühstreifen und Blühwiesen an.

Ganz ohne Mahd geht es aber nicht, da ansonsten eine Verbuschung einsetzt, die Böschungen instabil werden und somit die Artenvielfalt am Gewässer abnimmt. Ist eine Mahd erforderlich, spielt der Zeitpunkt eine entscheidende Rolle. Er ändert sich witterungsbedingt von Jahr zu Jahr. Ein späterer Mahdzeitpunkt unterstützt das Aussamen und somit den Erhalt der gewünschten Flora. An den Stellen, an denen es möglich ist, werden Mäharbeiten in den Herbst oder ins nächste Jahr verschoben. Im Sinne des Insekten- und Vogelschutzes wird häufig abschnittsweise gemäht, so dass Rückzugsräume verbleiben.

Grundsätzlich wird unterschieden zwischen:

  • dauerhaft kurzgehaltenen Uferbereichen (Hochwasserschutz)
  • Bankettschnitt entlang der Unterhaltungswege (Verkehrssicherung)
  • extensive Mahd (ein- bis dreimal im Jahr)
  • sehr extensive Mahd (nur jedes 2. oder 3. Jahr)
  • wechselseitige Mahd, um Lang- und Kurzgrasbereiche zu erhalten
  • abschnittsweise Mahd, um Teilbereiche als Rückzugsgebiete zu erhalten
  • zeitliche gestaffelte Mahd zu einem sehr frühen, mittlerem oder späten Zeitpunkt
  • Mulchen oder Mähen

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