PRESSEMITTEILUNG 2/2025
Erftverband beginnt mit der Kanalneuverlegung in Elsdorf-Oberembt
Bergheim/Titz/Elsdorf, 5. Februar 2025. Der Erftverband plant die Stilllegung der Kläranlage Titz-Rödingen und die Überleitung der dort anfallenden Abwasser zur leistungsfähigeren und größeren Kläranlage Elsdorf. Dieses Vorhaben soll eine effizientere und zukunftssichere Abwasserbehandlung gewährleisten. Zur Umsetzung des Projekts ist die Errichtung einer neuen Pumpstation mit einer zugehörigen Druckleitung erforderlich, um den sicheren und zuverlässigen Transport der Abwässer zur Kläranlage Elsdorf sicherzustellen. Gleichzeitig werden an der Kläranlage Elsdorf umfangreiche Anpassungen der Verfahrenstechnik vorgenommen, um die Kapazitäten zu erweitern und die Energieeffizienz der Abwasserreinigung deutlich zu steigern.
Die Kläranlage Titz-Rödingen wurde Ende der 1990er mit dem damals innovativen Membranbelebungsverfahren als Pilotanlage ausgebaut. Die Erfahrungen mit dieser Anlage haben entscheidend zur Etablierung dieser Technik in Deutschland beigetragen. Nach mehr als 25 Jahren Betrieb hat die Anlage nun das Ende ihrer technischen Lebensdauer erreicht. Der Energieverbrauch der Anlage ist nach heutigen Maßstäben zu hoch, viele Neuerungen und Verbesserungen des Membranverfahrens lassen sich in der vorhandenen Anlage nicht mehr realisieren, sodass eine umfangreiche Sanierung nicht mehr sinnvoll erscheint.
Kanalneuverlegung in Elsdorf-Oberembt startet im Februar
Für die Umsetzung der Überleitung sind umfangreiche Kanalbau- und Infrastrukturmaßnahmen notwendig. Diese Bauarbeiten werden voraussichtlich einen Zeitraum von etwa eineinhalb Jahren in Anspruch nehmen – entsprechende Witterungsbedingungen vorausgesetzt. Parallel dazu werden die Modernisierungs- und Erweiterungsarbeiten an der Kläranlage Elsdorf durchgeführt. Der Erftverband startet als ersten Bauabschnitt mit der Kanalneuverlegung in Elsdorf-Oberembt. Für die Arbeiten in offener Bauweise sind Straßensperrungen erforderlich. Voraussichtlich ab dem 10. Februar wird die Jülicher Straße (L213) zwischen den Ortsteilen Bettenhoven und Oberembt gesperrt. Im Verlauf der Maßnahmen werden die Anliegenden der betroffenen Straßen rechtzeitig von der ausführenden Firma über die Einzelheiten informiert und in den Ablauf mit einbezogen. Das Verkehrskonzept für die Arbeiten wurde mit den Kreisen, Kommunen, der Kreispolizeibehörde und den Busunternehmen abgestimmt. Um den Verkehrsfluss möglichst gut zu erhalten, werden alle Umleitungsstrecken großräumig ausgeschildert. Die Verkehrslenkung wird seitens der Kommunen an alle Rettungseinheiten kommuniziert.
Auf dem Teilstück zwischen Oberembt und Niederembt fließt das Wasser durch einen bestehenden Kanal weiter zum Pumpwerk Niederembt des Erftverbandes. Das Pumpwerk fördert bisher nur das Abwasser aus Niederembt zur Kläranlage Elsdorf und wird erweitert. Der Erftverband verlegt dazu zwischen Niederembt und der Kläranlage eine zweite Druckleitung parallel zu der bereits bestehenden Leitung. Die Trasse der Leitung kreuzt den Speedway und verläuft entlang von Wirtschaftswegen bis zur Kläranlage in Elsdorf.
Fertigstellung der Gesamtmaßnahme für Ende 2025 geplant
Die Fertigstellung der gesamten Maßnahmen und die Inbetriebnahme der Überleitung sind derzeit für Ende 2025 geplant. Dieses Zeitfenster ermöglicht eine zügige Realisierung des Projekts, wobei höchste Standards in der Qualitätssicherung und Umweltschonung eingehalten werden.
Durch dieses Projekt wird nicht nur die Abwasserreinigung in der Region nachhaltig verbessert, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur ökologischen und klimatischen Transformation im Rheinischen Revier geleistet.
Zum Hintergrund:
Im Rheinischen Revier und damit auch im Rhein-Erft-Kreis steht mit dem geplanten Ausstieg aus der Braunkohle bis zum Jahr 2030 ein umfassender und notwendiger Strukturwandel bevor. Auch die Wasserwirtschaft sieht sich in diesem Kontext mit tiefgreifenden Herausforderungen und Veränderungen konfrontiert. Zu den zentralen Aufgaben gehören die Anpassung der Abwasserbehandlung an zukünftige Anforderungen sowie die Renaturierung von Fließgewässern. Diese Maßnahmen bilden die Grundlage für einen erfolgreichen ökologischen und wirtschaftlichen Wandel in der Region.
Das Land Nordrhein-Westfalen und die Europäische Union unterstützen diesen Prozess finanziell durch Fördermittel aus dem Just Transition Fund (JTF). Diese Mittel stehen gezielt für Projekte zur Verfügung, die die Verbesserung und den Schutz von Oberflächengewässern sowie die Weiterentwicklung der abwassertechnischen Infrastruktur vorantreiben.
Weitere Informationen:
Ihre Ansprechpartnerin bei Rückfragen:
Erftverband – Pressestelle
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Am Erftverband 6
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