Unter der Grundwasserneubildung wird der Zugang von Niederschlagswasser über die Bodenzone zum Grundwasser verstanden. Dieser Prozess findet überwiegend im Winterhalbjahr statt, wenn die Verdunstung reduziert und der Boden wassergesättigt ist. Die Grundwasserneubildung stellt eine wichtige Bilanzgröße für Fragen zur Nutzung und Bewirtschaftung der Ressource Grundwasser sowie als Eingangsgröße für computergestützte Grundwassermodelle dar.
Im Rahmen einer vom Erftverband geleiteten „Arbeitsgruppe Grundwasserneubildung“ (2009-2012) wurden verschiedene Verfahren zur Berechnung der Grundwasserneubildung im Rheinischen Braunkohlenrevier gegenübergestellt und Empfehlungen für die Verwendung gegeben. Der Abschlussbericht der „Arbeitsgruppe Grundwasserneubildung“ steht zum Download zur Verfügung.
Für die Bewirtschaftung der Ressource Grundwasser und für wasserwirtschaftliche Bilanzierungen des nachhaltig nutzbaren Grundwasserdargebots wurde im Rheinischen Revier bislang die mit dem Wasserhaushaltsmodell mGROWA berechnete mittlere jährliche Grundwasserneubildung für die Periode 1981-2010 herangezogen.
Im Rahmen des Kooperationsprojektes GROWA+ NRW 2027 des LANUV NRW (Weiterentwicklung des Modellsystems zur regional hoch aufgelösten Quantifizierung der diffusen Stickstoff- und Phosphoreinträge ins Grundwasser und die Oberflächengewässer NRWs | FLUSSGEBIETE NRW) wurde das Modell mGROWA aktualisiert und weiterentwickelt. Als aktuelle Referenzperiode für die langjährige Grundwasserneubildung wird nunmehr der Zeitraum 1991-2020 empfohlen. Rasterdaten der mittleren Grundwasserneubildung für die Periode 1991-2020 können über das Open Data-Angebot des Landes NRW (Netto-Grundwasserneubildung – Datensatz – 13122 *** CKAN (nrw.de)) oder auch per Anfrage über den Erftverband bezogen werden. Die aktualisierten Daten sollten als einheitliche wasserwirtschaftliche Beurteilungs- und Planungsgrundlage im Rheinischen Revier verwendet werden.
Grundwasserneubildung
Eine Erklärung im Video: