PRESSEMITTEILUNG 23/2021
Erftverband veröffentlicht Auswertung zum Hochwasser im Juli
Der Bericht stellt eine erste Auswertung des Niederschlag- und Abflussgeschehens im Einzugsgebiet und der Funktionsweise der Hochwasserrückhaltebecken des Erftverbandes dar
Bergheim, 23. August 2021
Das Tief „Bernd“ entlud am 13. und 14. Juli extreme Niederschlagsmengen über Westdeutschland. Im Erfteinzugsgebiet wurden allein im Laufe des Mittwochs (14. Juli) bis zu 180 mm Regen gemessen. Der Schwerpunkt des Niederschlags lag an diesem Tag im südlichen und südöstlichen Verbandsgebiet mit flächendeckend über 130 mm Regen. Die Niederschläge lösten ein extremes Hochwasser an der oberen und mittleren Erft und ihren Nebengewässern (u.a. Neffelbach, Rotbach, Veybach und Swist) aus. An fast allen Pegeln wurden die bisherigen Höchstwasserstände und das für die Erstellung der Hochwassergefahrenkarten angenommene Szenario eines Extrem-Hochwassers weit übertroffen.
Das Hochwasserereignis ging weit über die Bemessungen der Rückhalteräume der Hochwasserrückhaltebecken des Erftverbandes hinaus, die konzipiert wurden um ein einhundertjährliches Hochwasser aufzufangen und kontrolliert abgeben zu können. Dementsprechend konnte das Hochwasser von diesen nicht zurückgehalten werden. Das Hochwasserrückhaltebecken an der Erft in Weilerswist-Hochheim wurde bei der Hochwasserkatastrophe stark beschädigt. Die Untersuchungen zur Standsicherheit des Dammes und zum Umfang der notwendigen Sanierungsarbeiten laufen, damit die Funktionstüchtigkeit des Beckens schnellstmöglich wiederhergestellt werden kann. Der Damm des Hochwasserrückhaltebeckens an der Erft in Bad Münstereifel-Eicherscheid hat dem Druck der Wassermassen schadlos standgehalten. Ein Motor zur Steuerung der Betriebsauslässe wurde beschädigt und befindet sich zurzeit in Reparatur. Die Steuerungselektronik hat das Ereignis aber schadlos überstanden, so dass das Becken im Falle eines erneuten Hochwassers gemäß Betriebsplan gesteuert werden kann. Das Hochwasserrückhaltebecken am Rotbach in Erftstadt-Niederberg weist nur geringe Schäden auf und ist ebenfalls voll betriebsbereit.
Dieser Bericht stellt eine erste Auswertung des Niederschlag- und Abflussgeschehens im Erfteinzugsgebiet auf Grundlage der vom Erftverband betriebenen Niederschlagsmessstationen, der vom Erftverband und dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen betriebenen Gewässermesspegel und den Niederschlagsradardaten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) dar. Darüber hinaus werden die Zu- und Abflüsse an den Hochwasserrückhaltebecken des Erftverbandes so weit wie möglich ausgewertet.
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